Gisela Gelhard ist gestorben

Die Tischtennis-Szene der Region trauert um Gisela Gelhard. Die Börßumerin hat die Entwicklung der Sportart über Jahrzehnte mitgeprägt.

Gisela Gelhard, das Urgestein der Tischtennisabteilung des ESV Börßum, ist Ende Juni im Alter von 85 Jahren verstorben. Sie gehörte 1961 zu den drei Gründungsmitgliedern der Tischtennisabteilung und war maßgeblich an deren aufstrebenden Entwicklung beteiligt.

"Mama hat Tischtennis gelebt und geliebt. Es war einfach ihr Leben", schilderte deren Tochter Birgit Gelhard bewegt die enge Bindung zu der Sportart mit dem kleinen Plastikball.

Gisela Gelhard hat über das sportliche Hobby nicht nur ihren vor viereinhalb Jahren verstorbenen Mann Reinhold kennengelernt und diese Leidenschaft mit ihm geteilt, sondern auch an ihre drei Töchter Birgit, Gaby und Sabine weitervererbt.

"Obwohl Mama nie einen Trainerschein erwarb (*), war sie für uns ein wichtiger Ratgeber und maßgeblich an unseren Erfolgen beteiligt", betonte Birgit Gelhard, die gemeinsam mit ihrer Schwester Gaby zu Kinder-, Jugend- und Juniorenzeiten Medaillen zuhauf auf Bezirk- und Kreisebene sammelte und dabei stets auf die Rückendeckung ihrer Mutter vertrauen konnten.

Stolz war Gisela Gelhard auch auf die Tischtennis-Damenmannschaft ihres Vereins, die sich über mehrere Jahre in der Oberliga etablieren konnte.

"Mama ließ während dieser Zeit kaum ein Auswärtsspiel aus, selbst wenn wir in den Norden Niedersachsens oder nach Sachsen-Anhalt reisen mussten", blickt Birgit zurück.

Regelmäßig an der Bande stand Gisela nach dem Abstieg in die Verbandsliga, als sich ihre dritte Tochter zur Mannschaft hinzugesellte. Sie scheute auch keine Mühe, nach der Auflösung der ersten Damenmannschaft die Begegnungen ihrer Töchter Birgit und Sabine bei ihrem neuen Verein MTV Duttenstedt in der Verbands- und Landesliga (2013-2018) mit Tipps zu verfolgen. Selbst auf der letzten Station beim Verbandsligisten TTV Evessen drückte sie ihrer Tochter Birgit bis zur Corona-Unterbrechung nicht nur vor heimischer Kulisse die Daumen.

Gisela Gelhard verdiente sich auch außerhalb der Familienbande Meriten. So organisierte sie über drei Jahrzehnte die Minimeisterschaften ihres Vereins und bei den Kreisentscheiden. An diesen beliebten Werbeveranstaltungen für Kinder beteiligten sich insgesamt sicherlich 600 Mädchen und Jungen.

Auf diese Weise fanden ihre Enkel Tim, Mailien und Noah ebenfalls den Weg zu der schnellen Rückschlagsportart. Daneben fungierte Gisela Gelhard von 1992 bis zur Auflösung des Kreisverbands (2014) als dessen Schriftführerin und Breitensportbeauftragte.

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(*) kleine Korrektur: Gisela hatte einen C-Trainerschein (sagte mir Birgit, Wolfgang Busch)